50 Jahre Hallenbad Lahr, heißt auch 50 Jahre ganzjährigen Bade- und Ausbildungsbetrieb

Im Namen der DLRG Ortsgruppe Lahr, darf ich heute der Stadt Lahr und der Bäder Lahr herzlich zum goldenen Jubiläum des Hallenbad Lahr gratulieren. Vor 50 Jahren konnte mit dem Hallenbad Lahr ein wichtiger Baustein für die Stadtentwicklung fertiggestellt werden. Zusammen mit dem Land Baden-Württemberg konnte damals der 4. Bereitschaftspolizei und Polizeischule in Lahr eine Möglichkeit zum Training und Erwerb des Rettungsschwimmabzeichens geschaffen werden, dass der Schwimm-Sport-Verein Lahr damals, wie heute auf Grund der Trainingsmöglichkeiten so gute sportliche Erfolge erzielen kann und konnte und vor allem, dass Kinder bei den DLRG-Ortsgruppen und den Mitarbeitern der Bäder Lahr und Grundschulen das Schwimmen erlernen konnten und können. Wie „verheerend“, dass nicht Vorhandensein eines Hallenbads, oder nicht erreichbar sein eines Hallenbads sich auf die Schwimm- und auch Rettungsfähigkeit auswirkt konnte bereits in der zuletzt in 2022 durch die DLRG bundesweit beauftragte Studie festgestellt werden. Durch Bäderschließungen, gerade auch Hallenbäder sinkt die Schwimmfähigkeit von Schülerinnen und Schülern der Grundschule, laut der Studie gelten aus Sicht der DLRG nur noch ca. 24 % mit dem Erreichen des Bronzenen Schwimmabzeichen als sichere Schwimmer und 20 % (davor 10 % in 2017), sind Nichtschwimmer, haben also nicht einmal das „Seepferdchen“.

Letztendlich kommt das Hallenbad Lahr auch der Stadt zugute, denn nur durch dieses ist es möglich auch die städtischen Angestellten in Form der Fachangestellten für Bäderbetriebe, der Schwimmmeister, aber auch der Kassenmitarbeiter und der Reinigungskräfte ganzjährig entsprechend Ihrer Ausbildung zu beschäftigen und hier ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. Denn gerade die Städte und Gemeinden im Ortenaukreis und darüber hinaus suchen teilweise händeringend für Ihren Sommer-Saisonbetrieb entsprechende Mitarbeiter, teilweise müssen mangels Personals die Bäder schließen, oder ihre Öffnungszeiten deutlich einschränken.  Ein Schwimmbad in erreichbarer Nähe ist eine gar nicht genug zu schätzende Annehmlichkeit. Ein Ausweichen auf Freigewässer, insbesondere zum Erlernen des Schwimmens stellt, entgegen der Aussage von Mai 2019 des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, keine Alternative dar, das Kultusministerium sieht Frei- und Fließgewässer als nicht geeignet für den Schulsport an, Studien der Schwimmverbände und der DLRG zeigen deutlich, dass Freigewässer, insbesondere Fließgewässer wie Flüsse große Gefahren bergen und nicht zum Schwimmunterricht geeignet sind. In Baden-Württemberg ertranken in 2023 19 Menschen in Flüssen (2022: 9) und 21 in Seen (2022: 14).

Kinder denken an die Zeit in Bädern, vor allem an den großen Spaß, den sie an unzähligen Nachmittagen und Ferientagen beim Tollen im Wasser haben. Erwachsene Schwimmer schätzen meist mehr, dass sie sich in der Schwimmhalle ausgiebig bewegen können und damit etwas für ihre Gesundheit tun, oder sich am gesellschaftlichen Leben beteiligen können. Egal, ob sie schnell im Wasser ihre Bahnen abspulen, oder gemächlich ihre Bahnen ziehen. Auch für ältere Erwachsene ist das Schwimmen im Hallenbad, oder die Teilnahme an der morgendlichen Wassergymnastik der Bäder Lahr ein wichtiger Termin. Auch die DLRG Lahr bietet Dienstagsabends eine Wassergymnastikgruppe an, in der sich die Teilnehmer jede Woche auf das Wiedersehen bei sportlicher Betätigung freuen. Bewegung im Wasser bietet Lebensqualität.

Deshalb ist es so wichtig, dass die Stadt ihre Bäder erhält. Damit Kinder sich in der Nachbarschaft mit dem nassen Element vertraut machen. Insgesamt steigt sowohl in Baden-Württemberg wie in der gesamten Bundesrepublik der Anteil von Nichtschwimmern und mit ihnen auch die Badeunfälle und leider auch Badetoten, gerade auch im Kleinkind und Jugendbereich.

Schwimmbäder gehören zur Infrastruktur einer Stadt, in kommunaler Hand sind diese die kostengünstige Alternative auch für Eltern, den Kindern selbst schwimmen beizubringen. Denn laut der Studie aus 2022 lernen immerhin noch 42 % der Kinder, auch trotz des Angebots der DLRG, von Kommunen, Schwimmvereinen und Schwimmschulen das Schwimmen durch die Eltern.

Die DLRG Lahr wünscht sich für das Hallenbad Lahr weitere 50 Jahre und viele weitere Generationen von Kindern, die in ihm das Schwimmen erlernen.

Am Samstag, 06.04.2024 findet ein Spiel – und Spaßtag für die Kinder und Jugendlichen mit dem DLRG Spielmobil und zahlreichen Stationen und der Riesenkrake der DLRG Ortsgruppe Schwanau im Hallenbad Lahr statt. Über einen großen Zuspruch würden sich die DLRG-Helfer sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Patric Stippich

Vorsitzender